Handystrahlung: Was du unbedingt wissen solltest!

Ein anstrengender, langer und turbulenter Tag liegt hinter uns und wir sind froh, uns endlich ins Bett fallen lassen zu können. Bevor wir jedoch die Augen schließen, wird die Zeit vor dem Einschlafen dazu genutzt, auf all die WhatsApp-Nachrichten zu antworten, die sich im Laufe des Tages angesammelt haben. Außerdem muss noch eine wichtige E-Mail beantwortet werden und nicht zu vergessen sind der Instagram-Feed sowie der Wecker für den nächsten Morgen, der noch gestellt werden muss. Wenige Minuten später fallen einem dann auch schon die Augen zu. Das Handy bleibt neben dem Kopfkissen liegen.

Kommt dir dieses Szenario bekannt vor? Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, ob diese tägliche Abendroutine einen Einfluss auf dich und deinen schlafenden Körper haben könnte und möglicherweise sogar einen negativen?

Dass „Handystrahlen“ und das Einschlafen neben dem Handy schädlich seien, hat man schon oft gehört. Doch ist dem wirklich so? Und falls ja, wie stark wirkt sich das auf unseren Körper und unsere Gesundheit aus? Das „blaue Licht“, das vom Handy und auch vom Fernseher ausgeht, soll uns schlechter schlafen lassen. Es gibt sogar die Annahme, dass Handystrahlung krebserregend sei!

Deutschlands erster Professor für Schlaf- und Telemedizin, Christoph Schöbel (38), hingegen ist sich sicher: „Die Geräte am Bett sind okay.“ Wichtig sei lediglich, dass wir überhaupt schlafen. Ob das Handy währenddessen neben uns liegt oder der Fernseher noch läuft, scheint dabei also nicht von Belang zu sein.
Interessant zu wissen ist außerdem, dass es aus wissenschaftlicher Sicht gar keine Handystrahlung gibt. Prof. Matthias Wuschek, der an der TH Deggendorf an der elektromagnetischen Verträglichkeit von Kommunikationsgeräten forscht, erklärt, dass Smartphones lediglich sogenannte „elektromagnetische Wellen“ erzeugen, die zur nicht-ionisierenden Strahlung zählen – diese sind also nicht gesundheitsschädigend oder krebserregend wie die ionisierten Strahlungen wie z.B. Röntgen- oder radioaktive Strahlung.

Die Einzige Gefahr, die von elektromagnetischen Wellen ausgehen könne, sei dass diese ab einer bestimmten Stärke das menschliche Gewebe erwärmen und somit auch schädigen könne, so Dr. Sarah Drießen vom Forschungszentrum für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit der RWTH Aachen. Dies sei jedoch nur bei hochfrequenten Feldern der Fall, und um genau diese zu vermeiden, wurden sogenannte SAR-Werte (spezifische Absorptionsrate) eingeführt. An diese Maximalwerte sollten sich Smartphone-Hersteller halten, sodass eigentlich keine Gefahr für den Nutzer bestehen dürfte.

Wir können uns also vorerst zurücklehnen und beruhigt neben unserem Smartphone oder bei laufendem TV einschlafen, ohne am nächsten Morgen panisch aufzuwachen und uns Sorgen zu machen, das Risiko an Krebs zu erkranken sei nun höher.

Achtung: Diese Entwarnung ist jedoch mit Einschränkung zu genießen, denn mittels aktueller Studien ist man noch nicht in der Lage dazu, zu untersuchen, wie unsere Körper nach jahrzehntelanger Handy-Nutzung reagieren. Dazu ist die Generation Handy wohl noch etwas zu jung.

Kleiner Tipp: Wer sich also keinem möglichen Risiko aussetzen will und dennoch auf seinen Handywecker angewiesen ist, kann nachts einfach in den Flugmodus umschalten – und der Wecker wird am nächsten Morgen trotzdem klingeln.