Könnte Fracking Deutschland aus der Energiekrise führen?

Ohne russisches Gas ist die Wärmeversorgung in diesem Winter ein dringendes Problem. Deswegen wird Flüssiggas importiert, stillgelegte Kohlekraftwerke wieder in betrieb genommen und sogar der Atomausstieg ausgesetzt. Am überraschendsten ist jedoch das Interesse an der Erschließung heimischer Schiefergasvorkommen durch Fracking.

Fracking wird in Deutschland aufgrund ihrer möglichen Umwelt- und Klimaauswirkungen grundsätzlich verboten. Beim Fracking wird eine Flüssigkeit tief in die Erde gepresst, um das Gestein aufzubrechen und Gas zu fördern. Das Verfahren verbraucht riesige Mengen an Wasser und riskiert eine Kontaminierung des Grundwassers. Außerdem entweicht beim Fracking das Treibhausgas Methan.

Trotzdem, laut Angaben des GeoForschungsZentrums könnte Deutsches Schiefergas zwischen 320 und 2.030 Milliarden m³ Gas liefern. Nach Schätzungen des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie könnten Schiefergasvorkommen 20% des derzeitigen Bedarfs decken. Trotzdem ergab eine Umfrage in Deutschland, dass nur 27% der Befragten Fracking als kurzfristige Energielösung befürworten. „Deutschland ist dicht besiedelt, und die Erschließung der erforderlichen mehreren zehntausend Bohrlöcher wäre ohne massiven Widerstand nahezu unmöglich“, so Sascha Boden, Energie- und Klimareferent bei der Nichtregierungsorganisation Environmental Action Germany.




Quelle: VideoElephant TV v-cmpb5dd46ard