Leistet MDR versteckte Wahlkampfhilfe?

Drei Wochen vor der Bundestagswahl geht der Wahlkampf in den Endspurt. Die Kandidaten versuchen mit letzter Kraft einen der begehrten Plätze im Bundestag zu ergattern, einige wenige auf großer TV-Bühne zur besten Sendezeit, die meisten als „einfache“ Direktkandidaten auf den Marktplätzen ihrer Wahlkreise.

Einer Linken-Politikerin aus Leipzig wollte ihrem Kampf um ein Direktmandat im Wahlkreis Leipzig I wohl noch ein wenig extra Schub verleihen, und so kam es ihr zupass, dass der MDR Betroffene für einen Magazinbeitrag zum Thema steigende Mieten in der boomenden Messestadt suchte.

Die Linken-Politikerin Franziska Riekewald, welche sich dem Kampf gegen Mietsteigerungen und für eine Mietpreisbremse auf die Fahnen geschrieben hat, meldete sich beim MDR, und konnte sich und ihre Familie in der Sendung „Umschau“ vom 22. August 2017 vorstellen.

Das Pikante: Die Politikerin wurde als „Normalverdienerin“ vorgestellt, ihre Parteizugehörigkeit verschwiegen – und das obendrein unter falschem Namen: über Leipziger Mietexzesse klagte dort plötzlich eine gewisse Anja Riekewald – und diese sah der Linken-Politikterin Franziska Riekewald zum Verwechseln ähnlich!

3 Wochen vor der Bundestagswahl, plötzliche Buchstabendreher beim Vornamen – war das verdeckte Wahlkampfhilfe seitens einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt?

Richtig publik wurde die Causa durch den FAZ-Blogger Don Alphonso, mittlerweile haben sich auch die örtliche Leipziger Volkszeitung und die BILD der Geschichte angenommen.

Franziska Riekewald selbst gab nun auf Twitter zu, dass sie „Anja Riekewald“ aus dem Magazinbeitrag gewesen sei, konnte aber jenseits der sprachlichen Verwechselung keine Verfehlungen feststellen – der MDR hingegen hat eine interne Untersuchung angekündigt.

Der Blog-Beitrag hier: http://blogs.faz.net/deus/2017/09/02/die-versteckte-linke-politikerin-beim-oeffentlich-rechtlichen-mdr-4578/